Einschlafbegleitung – ein Überblick

Das abendliche Einschlafen gestaltet sich für viele Eltern zum Endgegner. Der Grund dafür sind häufig Erwartungshaltungen, die vom Baby und später vom Kind nicht erfüllt werden. Denn noch immer stellen sich Eltern vor, sie würden ihr Baby vielleicht ein paar Wochen abends in den Schlaf schuckeln, aber schon bald würde es sich daran gewöhnen, abends in sein Bett in seinem Zimmer gelegt zu werden, um dann friedlich einzuschlafen. Bestenfalls würde es dann sogar die ganze Nacht in seinem Zimmer durchschlafen. Die Realität sieht oft ganz anders aus. Zum Glück praktizieren viele Eltern abends die Einschlafbegleitung, die Kindern dabei hilft, friedlich einzuschlafen.

  • Warum brauchen Kinder eine Einschlafbegleitung?

Für Kinder ist jeder Tag ein Abenteuer. Jeden Tag gibt es etwas Neues zu lernen, zu entdecken, zu erfahren. Jeden Tag erleben sie etwas anderes und neue Eindrücke kommen hinzu. Vielleicht passiert etwas Aufregendes und da sind die Maßstäbe von Kindern ganz anders als die von uns Erwachsenen. Eine kleine Kontroverse mit der liebsten Freundin oder beim Spielen hingefallen und schon ist die innerliche Ordnung durcheinander. Und all das wirkt sich auch auf das abendliche Einschlafen aus. Denn es muss verarbeitet werden, bevor das Kind friedlich schlafen kann.

Was das Einschlafen angeht, sind Kinder noch sehr ursprünglich konditioniert. Sie brauchen die Nähe einer Bezugsperson, am besten eines Elternteils, um zur Ruhe zu kommen. Neben der Sicherheit ist es aber auch der Kuschelfaktor, der bei vielen Kindern eine Rolle spielt.

  • Kampfthema Kinderschlaf

Schon allein das Wort Einschlafbegleitung ist für viele Eltern ein waschechter Trigger. Denn kaum ist das Baby ein paar Wochen auf der Welt, geht es los mit den Fragen des Umfelds: „Und, schläft es schon durch?“ Es kommt einem fast vor wie ein Wettkampf. Welches Kind kann zuerst alleine einschlafen? Welches schläft schon durch? Sind die Zähne rechtzeitig in ausreichender Zahl da und wer läuft, spricht, klettert zuerst? Tatsache ist: Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo und das bezieht sich wirklich auf alle Lebensbereiche. Hier etwas forcieren zu wollen, kann nur scheitern. Letzten Endes wird sich gerade das Einschlafen zu einer familieninternen Angelegenheit entwickeln und es ist etwas, das sich immer wieder verändert. Etwas, das an einem Tag super geklappt hat, ist an einem anderen Tag von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Vielleicht haben Sie als Eltern dann auch das Phänomen der ungebetenen Tipps und Ratschläge erlebt. Kaum hatten Sie „zugegeben“, dass der Nachwuchs noch nicht durchschläft, tauchten die unterschiedlichsten Tipps auf, wie „es“ ganz sicher auch bei Ihnen bald klappen wird. Vom komplett verdunkelten Zimmer über das Nachtlicht, die frische Windel direkt vorm Hinlegen bis hin zum Schreienlassen, weil es sich dann schon daran gewöhnt, dass jetzt geschlafen wird, ist alles dabei. Denken Sie bei all diesen Tipps und Hinweisen immer daran: Sie sind der Experte für Ihr Kind. Sie kennen es, weil Sie jeden Tag mit ihm leben. Und vertrauen Sie auf jeden Fall auf Ihr eigenes Gefühl.

  • Was kann Kindern wirklich beim Schlafen helfen?

Ein paar Dinge gibt es wirklich, die Ihrem Kind dabei helfen können, leichter zu schlafen. Verstehen Sie diese Hinweise aber wirklich als das, was sie sind – Möglichkeiten, die Sie ausprobieren können und für gut oder eben nicht befinden.

  1. Erzählzeiten: Viele Kinder können abends schlecht einschlafen, weil es noch so vieles gibt, was sie erzählen möchten. Da legen Sie Ihr Kind in sein Bett und schon steht der Mund nicht mehr still. Jede Bitte, jetzt doch ruhig zu sein und „einfach zu schlafen“ wird ignoriert. Kinder sollten die Dinge, die sie erlebt haben, bei Ihnen loswerden können. Wenn Sie dafür Zeiten einplanen, werden Sie es leichter haben. Sie könnten beispielsweise während oder nach dem Abendessen einfach einmal fragen, wie denn der Tag war. Ihr Kind wird sich bald daran gewöhnen, in diesen Zeiten die Erlebnisse des Tages zu berichten. Planen Sie für diesen Punkt nicht zu wenig Zeit ein, denn Sie möchten ja von Ihrem Kind wirklich wissen, was es beschäftigt.
  2. Rituale: Dass Kinder Rituale brauchen, hat sich inzwischen herumgesprochen. Das gilt auch schon für sehr kleine Kinder und ganz besonders für das Einschlafen. Wenn es jeden Abend anders abläuft, ist das für Ihr Kind schon wieder etwas zum Verarbeiten. Wenn es aber weiß: Erst gibt es Abendessen, dann werden die Zähne geputzt, der Schlafanzug angezogen und so weiter, gewinnt es an Sicherheit. Vielleicht denken Sie, es ist doch gar nicht schlimm, ob zuerst der Schlafanzug angezogen oder die Zähne geputzt werden, aber probieren Sie es ruhig einmal aus. Sie werden erstaunt sein, wie viel Ruhe es in den Ablauf bringt, wenn Sie sich strikt an die Reihenfolge halten. Sie können sich das ruhig aufschreiben und einen kleinen Zettel an den Kleiderschrank oder die Kinderzimmertür hängen. Erklären Sie Ihrem Kind, wenn nötig, dass Sie sich ein Abendritual ausgedacht haben und dass Sie das jetzt mal ausprobieren möchten. Kinder lieben Rituale und werden es genau so einhalten.
  3. zur Ruhe kommen: Kinder müde zu toben ist ein Mythos. Denken Sie nur an sich selbst – wenn Sie kurz vor dem Schlafengehen noch Sport treiben, werden Sie kaum ruhig in den Schlaf finden. Kindern geht es nicht anders. Sicher – sie müssen ihre Energie loswerden. Das sollte aber deutlich vor dem Schlafengehen geschehen. Der Abend ist ruhigen Tätigkeiten vorbehalten.
  4. gemeinsame Zeit: Manchmal lässt es sich einfach nicht anders einrichten. Da kommen Sie nach Hause und es muss direkt ins Bett gehen. Aber oft lässt es sich so einplanen, dass Sie noch ein bisschen Zeit mit Ihrem Kind verbringen können. Lassen Sie es doch selbst entscheiden, was mit dieser Zeit passiert. Ein kleines gemeinsames Spiel, ein Buch, das es sich gerne mit Ihnen ansehen möchte oder die Gute-Nacht-Geschichte. Sie werden erstaunt sein, wie kreativ Kinder die Zeiten mit Ihnen verbringen möchten.
  5. innere Ruhe: Es klingt wie eine Binsenweisheit, ist aber eine Tatsache. Wenn Sie mit innerem Druck an die Einschlafbegleitung herangehen und innerlich immer wieder auf die Uhr schauen, wird es nur umso länger dauern, bis Ihr kleiner Schatz ins Reich der Träume driftet. Sind Sie innerlich gelassen und denken sich „Es dauert so lange, wie es eben dauert“, schläft Ihr Kind wahrscheinlich sogar schneller ein.
  • Was ist, wenn es mal wieder länger dauert?

Manchmal geraten Sie als Familie und besonders Ihr Kind an einen Punkt, an dem es einfach auch mit Begleitung von Mama oder Papa nicht klappen will mit dem Schlafen. Wenn Sie merken, dass Sie einfach nicht mehr können, weil Sie schon sehr lange dort liegen oder sitzen, können Sie es auch mit einem kleinen „Trick“ probieren. Erzählen Sie Ihrem Kind, dass Sie kurz rausgehen müssen, weil Sie auf Toilette müssen, die Spülmaschine einräumen oder etwas anderes. Sie können zusagen, danach wieder zu kommen oder Sie finden etwas, für das Sie einfach den Raum verlassen müssen. Manchmal schlafen Kinder dann wirklich binnen weniger Minuten ein. Schauen Sie ruhig noch einmal nach Ihrem Kind. Wahrscheinlich schläft es wirklich.

  1. Immer nur eine Person oder beide Eltern?

Auch diese Frage muss jede Familie für sich selbst beantworten. Da gibt es natürlich gewisse „Zwangslagen“ – wenn ein Elternteil zur Schlafenszeit gar nicht zu Hause ist, kann er auch nicht ins Bett bringen. Ansonsten ist es eine Sache des Gesprächs. Sie können unterschiedliche Aufgaben für den Abend definieren. Eine davon ist das abendliche Zu-Bett-Bringen. Seien Sie hier unbedingt ehrlich: Wenn Sie merken, dass Sie einfach die Nerven nicht haben, Ihr Kind in Ruhe ins Bett zu bringen und in den Schlaf zu begleiten, ist es wenig sinnvoll, wenn Sie diese Aufgabe übernehmen.

Darüber hinaus ist es auch eine Frage, auf wen Ihr Kind mehr fixiert ist. Während es bei manchen Kindern einfach nur darum geht, dass ein Elternteil bei ihm ist, sind andere entweder sehr auf Mama oder Papa fixiert. So anstrengend Sie das vielleicht auch finden – dann hilft es nicht, es anders „durchziehen“ zu wollen. Und vielleicht ist es auch ein schwacher Trost, aber kein Kind muss für immer in den Schlaf begleitet werden.

  • Einschlafbegleitung im Familienbett

Das Familienbett ist eine tolle Möglichkeit, für Kuschelzeiten zu sorgen, für die tagsüber keine Zeit ist. Es bietet darüber hinaus sicher den Platz, den alle zum gemütlichen Schlafen brauchen. Wenn es dann an die Einschlafbegleitung geht, haben viele Eltern Sorge, dass sie beim Familienbett keinen Feierabend ohne Kind im klassischen Sinne haben werden. Aber was im eigenen Bett klappt, wird auch im Familienbett funktionieren. Erklären Sie Ihrem Kind gegebenenfalls, dass Sie bei ihm bleiben, bis es schläft und dann später auch zum Schlafen kommen. Kindern geht es vor allen Dingen um die Sicherheit des eigenen Einschlafens und nicht darum, Ihnen zu diktieren, wann Sie ins Bett gehen müssen.

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht unter Ihre Decke rutschen kann, während Sie nicht im Zimmer sind. Wenn Sie Ihre Bettdecke am Fußende zusammenrollen, kann keine Gefahr davon ausgehen.

Sorgen Sie bei einem Familienbett, wie bei einem Kinderbett auch, für die Sicherheit des Kindes. Sehr hilfreich ist hier unser Rausfallschutz, den Sie optional montieren oder entfernen können.

Wenn Sie Fragen zu unseren Familienbetten aus über 20 Jahren Tradition haben, zögern Sie bitte nicht, Kontakt (verlinken) zu uns aufzunehmen. Gerne beraten wir Sie zu unseren hochwertigen Familienbetten, die in unserer Manufaktur am Bodensee hergestellt werden. Wir freuen uns auf Sie.

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