Familienbett als Eltern und Paar

Es ist ein viel und oft sogar hitzig diskutiertes Thema – die nächtliche Schlafsituation. Befürworter führen immer wieder Themen wie Eltern-Kind-Bindung, Sicherheit und Entspannung für alle ins Feld. Von Kritikern hört man Dinge wie permanenter Quälgeist, man würde das Kind nachts nie wieder loswerden und müsse, übertrieben gesagt, bis die Kinder eines Tages ausziehen, gemeinsam schlafen. Von Verwöhnen und Verhätscheln ist da die Rede und auch von kleinen Diktatoren, die die Eltern noch nicht einmal nachts alleine lassen würden.

Und wenn all das nicht mehr hilft, kommt das Totschlagargument: Was ist mit der Beziehung als Paar? Löst man sich als Paar völlig auf, sobald der Nachwuchs da ist? Ist man dann vielleicht nur noch Eltern? Wie sollen Kinder jemals lernen, dass die Eltern auch einmal Zeit für sich brauchen? Ist es dafür nicht irgendwann zu spät?

  • Was ist im Familienbett möglich?

Sicher, das Sexualleben als solches ist natürlich nicht möglich, wenn der Nachwuchs dazwischen oder daneben im Familienbett liegt. Was aber auf jeden Fall möglich ist, ist abendliches oder nächtliches Kuscheln. Denn auch das braucht eine Beziehung. Untersuchungen konnten zeigen, dass Paare, die regelmäßig kuscheln, auch einen herausfordernden Alltag, wie er mit kleinen Kindern tatsächlich an der Tagesordnung ist, deutlich leichter und eher im Team meistern als solche, die das nicht tun. Wenn Sie sich also für das Familienbett entscheiden und abends beziehungsweise nachts zumindest kuscheln, tun Sie viel für Ihren Zusammenhalt als Paar.

Babys schlafen meist komplett bei den Eltern im Bett. Je größer aber die Kinder werden, desto mehr Freiheiten fordern sie von sich aus ein. Ab einem Alter von etwa 4 Jahren streben Kinder ohnehin ins eigene Bett. Dieser Wert ist von Kind zu Kind ein wenig unterschiedlich und sobald sich jüngere Geschwister einstellen, kann sich das auch noch einmal nach vorne oder hinten verschieben. Schlafwünsche und Schlafgewohnheiten sind gerade bei Kindern sehr unterschiedlich. Wenn Sie als Familie bemerken, dass Ihnen das Familienbett an sich guttut, können Sie auch einen schleichenden Übergang in eine andere Schlafkonstellation testen.

  1. Feste Tage für das Familienbett: Gerade wenn Kinder durch einen regelmäßigen Kindergartenalltag einen ersten Bezug zu Wochentagen bekommen, können Sie einführen, dass nur an bestimmten Tagen die Kinder mit ins Familienbett kommen. So haben Sie als Paar die Möglichkeit, an allen anderen Tagen die Zweisamkeit zu genießen. Sie werden feststellen, dass Sie sich durch diese klare Regelung auch auf die Tage mit den Kindern freuen werden. Auch für Ihre Kinder ist diese Option angenehm, denn Kinder mögen feste Regeln und wenn Sie wissen, dass sie beispielsweise am Wochenende bei den Eltern schlafen dürfen, werden sie es unter der Woche nicht so stark „einfordern“.
  2. Familienbett nur bei Bedarf: Gerade wenn Ihre Kinder schon etwas älter sind, etwa ab dem Vorschulalter, können Sie das Familienbett auch nur noch bei Bedarf zulassen. Wichtig ist hier, dass Sie Ihren Kindern klarmachen, dass sie bei Ihnen willkommen sind. Verdeutlichen Sie aber auch, wenn Sie das möchten, dass und warum sie gerne hätten, dass die Kinder in ihrem Bett in ihrem Zimmer bleiben. Da müssen Sie keine Aufklärungskampagne starten. Kinder verstehen aber den Erholungswert durchaus, wenn Sie es ihnen vernünftig erklären. Ein solcher Bedarf kann dann eintreten, wenn das Kind krank ist und wenn es Angst hat oder schlecht geträumt hat. Manchmal gibt es auch für das Kind herausfordernde Phasen. Denken Sie etwa an eine neue Betreuungssituation, den Start in die Schule oder einen Einrichtungswechsel wegen Umzug. Auch der Verlust eines geliebten Menschen und manchmal sogar eines Haustiers kann für ein Kind herausfordernd genug sein, um wieder eine Phase des Familienbetts zu brauchen. Bleiben Sie mit Ihrem Kind im Gespräch. Gerade wenn das eigene Bett des Kindes so gestaltet ist, dass es sich gerne dort aufhält, wird es bald von selbst wieder dort sein wollen. Sobald es sich also wieder wohl und sicher fühlt, kann es wieder probieren, im eigenen Bett zu schlafen.
  • Wie gestalten Sie Ihr Paarleben mit dem Familienbett?

Zugegeben – traute Zweisamkeit stellt sich, je mehr Kinder Sie haben, oft als immer größere Herausforderung im Alltag dar. Da sind so viele Sachen, die Sie bewältigen und organisieren müssen. Oft sind Sie abends einfach nur müde und möchten schlafen. Morgens wachen Sie auf und haben den Kopf schon wieder voll mit organisatorischen Angelegenheiten. Wie sollen Sie da als Paar zusammenfinden? Ganz direkt gesprochen: Kinderreiche Familien machen uns klar, dass es funktionieren kann.

Werden Sie als Paar einfallsreich. Sie müssen sich nicht auf Randzeiten fixieren. Paarzeiten sind nicht auf die Morgen- oder Abendstunden festgelegt. Es wäre auch möglich, dass zur Betreuungszeit der Kinder ein gewisser Rahmen dafür geschaffen wird.

  • Flexibel sein und Hilfe in Anspruch nehmen

Das klingt dramatischer, als es ist. Aber ein gutes Netzwerk kann den Alltag mit Kindern erheblich erleichtern. Nicht ohne Grund weiß der Volksmund zu berichten, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen. Ein ganzes Dorf brauchen Sie vielleicht nicht, aber gönnen Sie sich doch hin und wieder oder auch regelmäßig einen Babysitter. Ob nun Oma und Opa, andere Verwandte oder auch ein Schüler-Babysitter – solche Personen können dafür sorgen, dass Sie einmal in der Woche, alle 14 Tage oder auch nur einmal im Monat ein Zeitfenster für sich haben.

Und natürlich kann nichts so gut funktionieren wie Flexibilität. Vielleicht ist das elterliche Bett, das für den Moment als Familienbett umfunktioniert wurde, gerade nicht der Ort für traute Zweisamkeit. Aber was ist mit der Couch oder dem Gästebett? Lassen Sie den Nachwuchs im Familienbett schlafen und bevor Sie als Eltern für die Nacht dazu kommen, haben Sie Ihre Paarzeit im Wohnzimmer oder im Gästezimmer.

  • Das Leben verläuft in Phasen

Untersuchungen konnten zeigen, dass Menschen Situationen vor allen Dingen dann als immer untragbarer empfanden, wenn sie kein Licht am Ende eines Tunnels sahen. Viele Eltern stürzen sich in die Elternschaft mit den größten Ambitionen. Es gibt ausschließlich aufwändig gekochtes Bio-Essen mit vielen Variationen. Gemeinsame Spielzeiten werden bis ins Unendliche ausgedehnt und das Familienbett rundet diese Qualitäts-Kindheit nur noch ab. Was sich zunächst als großes Abenteuer anfühlte, wird immer mehr zur quälenden Last. Denn irgendwann ist die Elternzeit vorbei, Sie arbeiten wieder und plötzlich wird es Ihnen alles zu viel. Wann werden Sie je wieder eine eigenständige Person sein?

Machen Sie sich bewusst: Das Leben – besonders das von Eltern – verläuft in Phasen. So, wie Ihnen durchaus aus vielfältiger Literatur bewusst ist, dass kein Kind sich an seinem Hochzeitstag trotzend auf dem Boden wälzen wird, weil es diese eine Süßigkeit nicht bekommt, so ist es auch mit dem Schlafverhalten. Kein Kind nistet sich als Baby im elterlichen Bett ein und bleibt dort, bis es eines Tages spontan auszieht. Auch die Phase, in der Ihr Kind permanent bei Ihnen schlafen möchte, wird irgendwann vorbei sein und viele Eltern von größeren Kindern erinnern sich im Nachhinein gerne an diese gemeinsame Zeit.

Neben all diesen Überlegungen investieren Sie durch diese Zeit, in der Sie als Paar vielleicht etwas flexibler sein müssen, absolut in die Bindung zu Ihren Kindern. Was sich wie eine Floskel anhört, ist eine Tatsache. Wenn Ihr Kind weiß, dass Sie auf seine Wünsche beim Schlafen eingehen, weiß es instinktiv, dass es sich in jeder Situation auf Sie als seine Eltern als Rückhalt verlassen kann.

  1. Ausreichend Platz für alle

Bei all den Überlegungen, ob Familienbett oder nicht in Frage kommt, schwingt oft auch der Hintergedanke „Werden wir gemütlich schlafen?“ mit. Da kursieren diese Mythen und Bilder in den sozialen Netzwerken, in denen für Eltern über Jahre nur die Bettkante als Schlafplatz vom äußerst fordernden, mittig im Ehebett liegenden Nachwuchs zugewiesen wird. Unabhängig davon, dass solche Bilder oft Momentaufnahmen und eine Frage der allgemeinen Familienstruktur und Ihrer Rolle als Eltern sind – genau solche Überlegungen stellen wir bei uns seit über 20 Jahren Erfahrung mit Familienbetten an. Wir sind überzeugt, dass ein gutes und überzeugtes Familienbett nur dann gelingen kann, wenn von vornherein klar ist, dass jedes einzelne Familienmitglied ausreichend Platz zur Verfügung haben wird. Rückenschmerzen und chronische Verspannungen, wie sie von einem nicht ausreichenden Platzangebot herrühren können, sollten nie der Grund für ein Nein zum Familienbett sein.

Bei uns bekommen Sie die unterschiedlichen Modelle für Familienbetten bis zu einer Breite von 360 Zentimetern. Als geeigneter Platz zum bequemen Schlafen sollten Sie pro Person etwa 70 Zentimeter einplanen und das gilt auch schon für Babys. Überlegen Sie sich also, ob und wie lange Sie das Familienbett leben möchten und wie lange Sie Ihren Kindern zumindest die Option bieten möchten, nachts zu Ihnen zu kommen. Gerade in bindungsorientierten Familien empfiehlt es sich, dass Ihre Kinder wissen, dass sie mit ihren Ängsten nachts nicht alleine sein müssen und dass sie jederzeit zu Ihnen kommen können. Wenn Ihr Bett ausreichend breit und sicher ist – Stichwort Rausfallschutz, den Sie bei uns optional an einer oder beiden Seiten des Betts montieren können – können Sie ein solches Angebot ganz einfach machen.

In unserer Manufaktur am Bodensee fertigen wir seit über 20 Jahren Familienbetten in unterschiedlichen Modellen in der Massivbauweise. Wenn Sie Fragen zu unseren Modellen und den unterschiedlichen Optionen einer Erweiterung und den Anbauten haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren (verlinken). Gerne beraten wir Sie, was Ihre individuelle Situation und Ihren Wunsch nach dem Familienbett angeht. Wir freuen uns auf Sie.

mehr
lesenswertes