Familienbett – was spricht dafür und was dagegen?

Das Thema Schlafen in Kombination mit Kindern wird nicht nur vor der Geburt eines Kindes vielfach und kontrovers diskutiert. Letzten Endes taucht das Thema immer wieder auf, besonders dann, wenn Probleme in anderen Bereichen auftreten. Sei es nun, dass das Kind schlechter isst, dass es sich nur schwer konzentrieren kann oder dass es anderweitig „auffällig“ wird. Irgendwann wird die Frage nach der Schlafsituation und dem Schlafverhalten gestellt.

Die Diskussion tritt in der Tat nicht nur mit Externen auf, mitunter spaltet sie ganze Familien. Da ist oft wenig Fachwissen vorhanden. Vielmehr wird die Diskussion auf emotionaler Ebene geführt.

Da gibt es das Lager derer, die finden, dass ein Säugling und eigentlich auch ein Kleinkind unmittelbar zu Mama und Papa gehört. Demgegenüber steht die Fraktion der Menschen, die den Standpunkt vertreten, ein Kind sollte sich ab dem ersten Tag daran gewöhnen, alleine und am liebsten sogar im eigenen Zimmer zu schlafen.

Was ist die Wahrheit?

Tatsache ist: Die eine Wahrheit gibt es nicht. Was für das eine Baby passt, würde mit dem anderen gar nicht funktionieren. Was sich eine Familie vorstellen könnte, wäre für die andere ein Ding der Unmöglichkeit.

Fakt ist auch, dass es so viele unterschiedliche „richtige“ Lösungen wie Familien gibt. Denn wenn das Baby bei den Eltern schlafen soll, gibt es auch hier wieder mehrere Wege, wie das realisiert wird.

  • alle in einem Zimmer: Das Baby kann in einem Beistellbett neben dem Elternbett, grundsätzlich in einem eigenen Bett, aber ebenfalls im Schlafzimmer der Eltern oder auch in einem an das Elternbett angebauten Bett schlafen.
  • alle in einem Bett: Diese auch unter dem Namen Co-Sleeping bekannte Lösung wird mit einem Familienbett realisiert.

In diesem Artikel wollen wir auf die Vor- und Nachteile des Familienbetts eingehen.

Was ist überhaupt ein Familienbett?

Es handelt sich dabei um einen Schlafplatz für Eltern und Kind beziehungsweise auch mehrere Kinder. Die gesamte Familie liegt nachts also in einem Bett, in dem eine oder mehrere Matratzen liegen.

Um ein Familienbett zu etablieren, gibt es die Möglichkeit, ein größeres Doppelbett, beispielsweise mit einer Liegefläche von 200x200cm zu wählen. Das ist besonders dann geeignet, wenn ein Säugling mit im Bett der Eltern Platz finden sollte. Manche Familien erweitern das Familienbett auch immer dann, wenn wieder ein neuer Erdenbürger eingetroffen ist. Dann wird einfach ein weiteres Bett angestellt oder auch angebaut. Für diese Variante empfehlen sich randlose Betten am ehesten, weil sie vergleichsweise übergangslos zusammengestellt werden können. Denken Sie beispielsweise an Boxspringbetten, die mit einer kleinen Überbrückung wirklich eine große Liegefläche bilden können.

Gerade, wenn Sie ein relativ kleines Schlafzimmer und / oder weitere bauliche Herausforderungen zu bewältigen haben, könnte es auch ideal sein, wenn Sie sich Ihr Familienbett selbst bauen. So können Sie den zur Verfügung stehenden Platz optimal ausnutzen. Wenn Sie hier auf die Stabilität achten, können auch alle sicher schlafen.

Neben diesen eher unkonventionellen Lösungen gibt aber auch das „richtige“ Familienbett. Darauf gehen wir aber später noch einmal etwas genauer ein.

Warum überhaupt Co-Sleeping?

Unsere Vorfahren hätten sich wahrscheinlich schon über die Fragestellung gewundert. Da wäre es aus den unterschiedlichsten Gründen schon ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, das Baby in einem eigenen Zimmer unterzubringen. Schon der Schnitt älterer Wohnungen und Häuser gibt Aufschluss über die angedachte Schlafsituation. Das Schlafzimmer war in der Regel kein besonders kleiner Raum und ein eigenes Kinderzimmer war in den seltensten Fällen angedacht. Wenn, dann kamen in separate Räume eher die größeren Kinder, die ihren Platz bekommen sollten. Babys und kleinere Kinder schliefen generell bei den Eltern.

Dann kamen aber gerade in der westlichen Welt Trends auf, die die Selbstständigkeit des Nachwuchses als tatsächliche Tugend ansahen und die es im Rahmen der Erziehung darauf anlegten, das Baby möglichst schnell von der elterlichen Nähe beim Schlafen zu entwöhnen. Kinder sollten so schnell wie möglich alleine schlafen können. Einschlafbegleitung und Familienbett wurden als „ungutes Verwöhnen“ verpönt.

Dem entgegen stehen aktuelle Entwicklungen. Gerade in den USA ist es inzwischen wieder regelrecht „in“, die Kinder nachts zu sich zu holen. Diese angestiegene Popularität lässt sich vermutlich mit familiären Veränderungen erklären. Immer mehr Frauen arbeiten (mit), es gibt immer mehr alleinerziehende Elternteile und daraus resultierend verbringen immer weniger Eltern tagsüber sehr viel Zeit mit ihren Kindern. Diese fehlende gemeinsame Zeit möchte man dann zumindest in der Nacht erleben.

Was sind die Vorteile des Familienbetts?

Wer einmal eine oder mehrere Nächte dauerhaft auf „Wanderschaft“ war, weil das Baby eine unruhige Nacht hatte, der weiß, welche Herausforderung das für Eltern werden kann. Tagsüber wird die gewohnte Leistung abgefordert, dabei hat man in der Nacht kaum oder nur sehr schlecht geschlafen.

Das ist vermutlich einer der größten Vorteile des Familienbetts: Man ist als Eltern direkt da, um zu stillen, zu füttern, zu trösten und / oder wieder in den Schlaf zu begleiten.

Babys profitieren von dieser unmittelbaren Nähe zu ihren Eltern sehr, denn diese Bezugspersonen vermitteln ihnen Sicherheit. Und wer sich sicher fühlt, der schläft schnell, gut und viel. Daraus folgt, dass Babys im Familienbett in der Regel seltener aufwachen und wenn, dann schlafen sie auch schnell wieder ein. Sie wissen ihre beschützenden Eltern in der Nähe und schlafen einfach wieder ein. Denn Babys erwachen nachts, wenn sie sich vergewissern wollen, dass alles in Ordnung ist. Fühlen sie ihre Eltern direkt bei sich, wissen sie, dass sie in Sicherheit sind und schlafen dann einfach wieder ein.

Wenn das Baby nachts durch Hunger erwacht, was eine normale Reaktion ist, kann die Mutter schnell stillen oder ein Elternteil kann füttern. So muss das Baby nicht so viel und lange schreien. Solange das Baby nicht auch noch gewickelt werden muss, muss nicht einmal das Licht eingeschaltet werden und durch diesen ausbleibenden Lichtreiz schlafen auch alle schnell und recht problemlos wieder ein.

Studien konnten sogar zeigen, dass Co-Sleeping die Sicherheit des Babys erhöht. Denn nicht nur die Atmung, sondern auch die Körperhaltung von Baby und Elternteil passen sich einander an. Der Elternteil, bei dem das Baby schläft, häufig die Mutter, wendet sich dem Baby zu und schläft in einer beschützenden Position.

Wer im Familienbett schläft, stillt häufiger und sogar länger und auch das ist ein schützender Faktor für Babys. Nicht nur, dass die Muttermilch die beste Ernährung für den Nachwuchs ist. Auch das Risiko für den plötzlichen Kindstod wird zumindest massiv reduziert.

Nicht zuletzt gehört „Bed-Sharing“ zu den 7 maßgeblichen Baby-Bs, also zu den Grundtugenden der bindungsorientierten Erziehung, die auch unter dem Namen Attachment Parenting bekannt ist.

Gibt es auch Gründe gegen das Familienbett?

Gegner des Familienbetts führen als erstes und stärkstes Argument gerne an, dass Kinder, die mit den Eltern in einem Zimmer oder sogar in einem Bett schlafen, unnötig verwöhnt werden. Auch dass eine spätere Entwöhnung deutlich schwerer fallen dürfte als das Kind direkt ans eigene Bett / das eigene Zimmer zu gewöhnen, zählt in diesen Argumentenreigen.

Dem entgegen stehen Untersuchungsergebnisse, die deutlich zeigen konnten, dass Babys in den ersten Jahren gar nicht verwöhnt werden können.

Wenn allerdings in der Familie ein oder mehrere unruhige Schläfer vorhanden sind, ist es in der Tat möglich, dass auch die anderen Familienmitglieder schlechter schlafen.

Dem Kontra-Argument der fehlenden elterlichen Zweisamkeit kann entgegengehalten werden, dass es nur ein wenig Fantasie und Bereitschaft für außergewöhnliche Zeiten und / oder Orte für Intimes bedarf, um das Schlafzimmer und die Nacht als exklusive Paarzeit abzulösen.

Für beide Lager gibt es, wie wir gesehen haben, gute Argumente. Letzten Endes ist es natürlich eine Familienentscheidung, die auch immer mal wieder überdacht und diskutiert werden darf. Hier sollte nichts in Stein gemeißelt werden.

Wenn Sie sich für ein Familienbett entscheiden möchten, stehen wir mit über 20 Jahren Erfahrung im Möbelbau bereit, um Ihren Traum vom gemeinsamen Schlafen zu unterstützen.

Unsere Familienbetten werden aus Massivholz und in Handarbeit gefertigt. Sie haben die Auswahl aus verschiedenen Modellen, die Sie wiederum an Ihre Bedürfnisse anpassen können. So sind unterschiedliche Längen, Breiten und sogar Höhen denkbar. Denken Sie auch an Aspekte wie den Rausfallschutz, der für die Sicherheit Ihres Kindes anmontiert werden kann und wenn Sie ihn nicht mehr benötigen, können Sie ihn einfach wieder abbauen.

Wenn Sie über die Größe des Familienbetts nachdenken, sollten Sie sich in der Länge vor allen Dingen am größten Familienmitglied orientieren und auf dessen Körpergröße mindestens 15, besser 20 Zentimeter rechnen. In der Breite sollten Sie nicht kurzfristig denken. Kalkulieren Sie pro Familienmitglied, das in diesem Bett Platz finden soll, etwa 70 Zentimeter ein. Wenn Sie mehr als ein Kind haben wollen und diese sollen dann alle in Ihrem Bett schlafen, sollte das Bett entsprechend breit ausfallen. Was die Höhe angeht, sollten Sie sich wiederum am kleineren Partner orientieren. Denn Ihr Kind können Sie ins Bett heben. Eine erwachsene Person möchte aber höchst unwahrscheinlich ins Bett klettern müssen. Meistens entscheiden sich gerade Paare mit einem Größenunterschied für einen guten Kompromiss aus klettern müssen und zu tief einsinken.

Wenn Sie Fragen zu unseren Familienbetten und den unterschiedlichen Modellen und Ausstattungen haben, zögern Sie bitte nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen. Durch unsere Produktion in der Manufaktur und die jahrelange Erfahrung können wir Sie gut beraten und auch mal die ein oder andere ungewöhnliche Lösung realisieren. Gerne beantworten wir Ihnen auch Ihre Fragen zum Thema Familienbett. Wir freuen uns auf Sie.

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