Wenn es um die Schlafsituation von Familien geht, gibt es nicht nur so viele Meinungen wie Menschen, sondern auch eine Menge Irrtümer. Besonders im Fokus dieser Betrachtungen: das Familienbett. Sie überlegen gerade, ob Sie sich für das Co-Sleeping entscheiden sollten und ob es da vielleicht Gefahren gibt, die Sie noch nicht bedacht haben? Könnten aus dem praktizierten Familienbett vielleicht sogar Nachteile, schlimmstenfalls sogar Spätfolgen für Ihr Baby entstehen? Welche Vorteile und Nachteile gibt es für Kinder und Babys im Familienbett? In diesem Artikel wollen wir auf genau diese Themen einmal gründlich eingehen
Ist es für die Entwicklung gut, wenn Kinder bei ihren Eltern schlafen?
Jeder, der in seinem Umfeld kundgetan hat, dass er das Familienbett praktiziert, dass also seine Kinder mit im Elternbett schlafen, kennt Sprüche wie
- „Ihr verwöhnt es total.“
- „Das ist nicht gut für’s Kind.“
- „Ihr werdet einen Tyrannen großziehen.“
- „Nie werdet ihr euer Kind aus eurem Bett raus bekommen.“
Manchmal gehen die Anschuldigungen sogar so weit, dass sich Mütter schämen, zuzugeben, dass ihr Kind bei ihnen schläft.
Mittlerweile haben sich sogar Bindungsforscher mit dem Thema Familienbett kritisch auseinandergesetzt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse geben dem gemeinsamen Schlafen, dem Co-Sleeping deutlichen Rückenwind. Nicht nur, dass es in vielen Ländern unstrittig ist, dass Kinder nachts zu ihren Bindungspersonen, also den Eltern gehören. Nein, das Familienbett, also das nächtliche Nähebedürfnis liegt sogar in der Natur des Menschen. Das liegt vor allen Dingen daran, dass wir uns seit unseren Ursprüngen, als wir noch nicht in festen Behausungen wohnten, gar nicht so maßgeblich verändert haben. Wir haben uns Technik angeeignet und unsere Wohnsituation verändert. Von unseren Bedürfnissen her hat sich aber kaum etwas getan. Soll heißen: Wenn es Nacht wird, möchten unsere Kinder in unserer Nähe sein und sich damit in Sicherheit wissen. Nicht ohne Grund erwachen Kinder nachts immer wieder, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Hätten sie in der freien Wildbahn alleine gelegen, wären sie ein leichtes Opfer für Feinde, besonders für wilde Tiere gewesen. Deshalb war es überlebenswichtig, nachts in Gesellschaft der Erwachsenen zu sein. Und weil sich eben seit der Urzeit kaum etwas bei uns verändert hat, ist dieses Bedürfnis noch immer sehr präsent bei unserem Nachwuchs. Wenn Sie sich also entscheiden, Ihr Baby oder auch Ihr Kind, das Ihnen deutlich zeigt oder sogar mit Worten mitteilt, dass es bei Ihnen sein möchte, dann erfüllen Sie damit eins seiner Urbedürfnisse.
Was ist eigentlich Co-Sleeping? Wie lange ist das in Ordnung?
Immer, wenn es um das gemeinsame Schlafen oder um das Familienbett geht, taucht ein Wort auf: Co-Sleeping. Das bedeutet, dass Eltern und Kinder beieinander schlafen. Das können Sie bei sich mit einem Beistellbett, mit einem Babybett in Ihrem Schlafzimmer oder eben mit einem Familienbett realisieren.
Bei der Frage, bis wann es in Ordnung ist, Co-Sleeping, vielleicht sogar in Form eines Familienbetts, zu praktizieren, wird es dann schon strittiger. Entwicklungsforscher beruhigen aber: Es gibt eigentlich keinen Zeitpunkt, der ideal ist, das Familienbett zu beenden. Von schlechten Angewohnheiten oder sogar dem bösen Verwöhnen kann da gar keine Rede sein. Wie gesagt: Sie erfüllen Ihrem Kind mit dem Familienbett sogar ein Bedürfnis.
Bindungsforscher machen immer wieder deutlich: In der Nacht werden die Bindungssysteme Ihres Kindes aktiviert und das Suchen nach Ihrer Nähe ist dann die natürlichste Reaktion, die darauf erfolgen kann. Ein Verhätscheln ist in diesem Zusammenhang nicht nachweisbar.
Viele Kinder haben spätestens mit dem Eintreten der Autonomiephase ohnehin den Wunsch, im eigenen Bett schlafen zu dürfen. Da ist es plötzlich spannend, dass man sein eigenes Bettchen hat und schließlich ist man ja auch schon „so groß“ und kann alleine schlafen. Viele Kinder signalisieren zwischen dem 3. und 4., dass sie alleine schlafen wollen. Sofern ein weiteres Geschwisterchen im Anmarsch oder angekommen ist, kann das sogar schon früher der Fall sein. Das Kind möchte dann zeigen, wie groß es schon ist.
Wie können Sie die Entwicklung zur Selbstständigkeit unterstützen?
Zunächst ist es hilfreich, wenn Sie Ihrem Kind ein schönes Bett einrichten. Sprechen Sie sich mit Ihrem Kind ab. Vielleicht hat es besondere Wünsche. Manche Kinder schlafen gerne unter einem kleinen Zelt, das natürlich genügend Platz für Luft lässt. Andere wünschen sich ein kleines Nachtlicht für den Fall, dass sie nachts wach werden.
Außerdem kann ein Einschlafritual, vielleicht auch eine Einschlafbegleitung dabei helfen, dass sich Ihr Kind im eigenen Zimmer wohlfühlt.
Verwöhnen Sie Ihr Kind mit dem Familienbett?
Machen Sie sich immer wieder bewusst: Entwicklungen verlaufen in Phasen und vor allen Dingen in Wellen. Es gibt weder einen „richtigen Zeitpunkt“, geschweige denn „zu früh“ oder „zu spät“. Dann kann es natürlich auch einmal passieren, dass Ihr Kind plötzlich wieder zurück zu Ihnen ins Bett will.
Gründe für einen solchen „Rückfall“ können sein:
- schlechte Träume
- Nähebedürfnis
- Krankheit
- am Tag war viel los und das will verarbeitet werden
- Todesfall in der Familie
- ungeklärte Streitsituation zwischen den Eltern oder mit dem Kind
All diese Fälle können dazu führen, dass sogar ältere Kinder plötzlich wieder zu Ihnen ins Bett wollen. Kommunizieren Sie dann klar: Es handelt sich hier um eine Ausnahme und sollte nicht zum Regelfall werden. Verdeutlichen Sie aber auch Ihr Verständnis für die Situation und dass Sie gerne für Ihr Kind da sind.
Fördert das Familienbett den plötzlichen Kindstod?
Wenn gar nichts mehr hilft, dann wird als Argument gegen das Familienbett der zurecht gefürchtete plötzliche Kindstod angeführt. Dabei muss man ganz klar entgegnen, dass es keinen gesicherten Zusammenhang zwischen dem Familienbett und diesem tatsächlich sogar eher seltenen Phänomen gibt. Genauso wichtig ist es aber auch, dass Sie bestimmte Risikofaktoren im Familienbett vermeiden:
- Rauchen
- Alkohol
- Erstickung durch große Kissen, Kuscheltiere oder Decken
- Medikamentenmissbrauch
- Drogen
All diese Dinge setzen nämlich Ihre Reaktionsfähigkeit herab und diese brauchen Sie, um auf tatsächlich existierende Gefahren Ihres Kindes angemessen reagieren zu können.
Schlafforscher konnten nämlich in der Tat nachweisen, dass sich der Schlaf- und sogar der Atemrhythmus von Mutter und Kind im gemeinsamen Bett angleichen. Dann fördert das Familienbett sogar die Sicherheit Ihres Kindes. Denn die gefährlichen Atemaussetzer und verstärkte Tiefschlafphasen, die nachweislich im engen Zusammenhang mit dem plötzlichen Kindstod stehen, werden durch diese Angleichung sogar verhindert.
Angeglichene Schlafpositionen, meist eher seitlich oder sogar auf dem Rücken verhindern gefährliche Bauchlagen und auch das kann den plötzlichen Kindstod verhindern.
Vorteile des Familienbetts im Überblick
Für das Familienbett gibt es einige überzeugende Argumente:
- angeglichener Schlafrhythmus von Mutter und Kind
- die ganze Familie ist entspannt – besonders die Mutter, weil sie tiefer schläft und sich keine Gedanken um ihr Kind machen muss.
- die Stillquote steigt und es wird sogar länger gestillt. Stillkinder haben aktuellen Forschungen zufolge einen höheren IQ
- Stillen in der Nacht sorgt für eine stärkere Ausschüttung des Hormons Oxytocin, das als Bindungshormon bekannt ist und dadurch die Bindung zwischen Eltern und Kindern zusätzlich stabilisiert.
- Prolaktin wird ausgeschüttet, so dass das Stillen sogar leichter fällt.
- Niemand muss durch die Wohnung wandern, um das Kind nachts zu beruhigen oder sogar zu stillen.
- Die ganze Familie kann besser schlafen, weil das Kind schneller wieder einschläft, wenn es nachts wach wird.
Nachteile des Familienbetts im Überblick
Bei aller Fairness müssen natürlich auch ein paar kritische Argumente ins Feld geführt werden:
- Wenn sich Ihr Kind nachts bewegt, könnten Sie geweckt werden.
- Zweisamkeit ist in Anwesenheit des Kindes nicht möglich.
- Sie müssen das Bett sichern, damit Ihr Kind nicht aus dem Bett fällt.
- Eventuell ist die Umgewöhnung zum eigenen Bett schwierig.
Wie können Sie das Familienbett sicher gestalten?
Zunächst einmal sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Familienbett die richtige Größe hat. Gerne beraten wir Sie dabei (Kontakt verlinken). Für eine ungefähre Vorstellung sollten Sie pro Familienmitglied mindestens 70 Zentimeter in der Breite einrechnen.
Vermeiden Sie alles, was dafür sorgen kann, dass Ihr Kind keine Luft mehr bekommt: Dekokissen, große Kuscheltiere oder Decken sind tabu. Idealerweise schläft Ihr Kind in einem der Jahreszeit angemessenen Schlafsack. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nicht unter Ihre eigene Decke rutschen kann.
Schließen Sie alle oben genannten Gefahrenpotenziale aus.
Lassen Sie Ihr Kind neben der Mutter schlafen. Väter schlafen meistens etwas tiefer und bemerken möglicherweise auftretende Unregelmäßigkeiten beim Kind nicht so einfach. Dafür sorgt auch die natürliche Bindung zwischen Mutter und Kind.
Lassen Sie Ihr Kind auf dem Rücken schlafen.
Achten Sie darauf, dass die Außenseite, an der das Kind schlafen sollte, gesichert ist. Bei uns haben sie die Möglichkeit, an einer oder beiden Seiten einen Rausfallschutz in beliebiger Länge zu installieren. Bei Bedarf lässt sich dieser ganz einfach wieder entfernen.
Im Zimmer sollte es nicht zu warm sein und Ihr Kind sollte natürlich auch nicht zu warm angezogen sein.
Falls mehrere Kinder mit im Bett schlafen, sollten diese nicht direkt nebeneinander liegen, zumindest so lange nicht, wie ein Baby dabei ist.
Qualität direkt vom Bodensee
Unsere Familienbetten werden unter Beachtung höchster Qualitätsstandards direkt in unserer Manufaktur am Bodensee hergestellt. Gerne beantworten wir Ihnen all Ihre Fragen rund um das Familienbett (Kontakt verlinken) und wir beraten Sie auch gerne. Wir leben und lieben das Familienbett und stellen Ihnen mit unserer Arbeit über 20 Jahre Erfahrung in der Möbelproduktion zur Verfügung. Im Lauf der Zeit haben wir unser Sortiment an Familienbetten immer mehr erweitert. Sie bekommen bei uns mit Sicherheit Ihr perfektes Familienbett.
