Wie oft passiert der plötzliche Kindstod?

Es ist das vermutlich am meisten gefürchtete Phänomen, das frischgebackenen Eltern begegnet – der plötzliche Kindstod (SIDS = Sudden Infant Death Syndrome). Er ist von vielen Mythen umrankt und wird von vielen Verschwörungstheoretikern als ständig mahnende Drohung für unerwünschtes elterliches Verhalten hochgehalten. Aber wie oft passiert der plötzliche Kindstod denn nun wirklich und was können Sie als Eltern tun, um Ihr Baby vor dem plötzlichen Kindstod zu beschützen?

Zahlen, Daten und Fakten

In der Tat ist es gar nicht so einfach, zu beantworten, wie oft der plötzliche Kindstod in der Realität auftritt. Natürlich gibt es auch zum Thema Kindersterblichkeit eine Statistik, aber es steht die Frage im Raum, wie viele Fälle von Neugeborenensterben und Todesfällen im ersten Lebensjahr „echte“ SIDS-Fälle sind. Denn SIDS ist eher eine Ausschlussdiagnose und bedarf einer verlässlichen Klassifizierung, die erst nach einer vollständigen Obduktion und weiteren Untersuchungen möglich ist.

Insofern ist sogar die Entwicklung schwierig zu begutachten, weil beispielsweise in den 80er und 90er Jahren nur die Minderheit der Verdachtsfälle obduziert wurde. Selbst heutzutage liegt diese Quote etwa bei 50%.

Ein weiterer erschwerender Faktor besteht in der Gründlichkeit der Untersuchungen, die bei der Obduktion angewendet werden. Diese schwanken von Zentrum zu Zentrum und machen die Resultate nur schwer untereinander vergleichbar.

Unklare Todesfälle bei Säuglingen können außerdem unter verschiedenen Ziffern gemeldet werden. Ob die Ziffer SIDS vergeben wird, ist zu einem guten Stück auch eine Ermessensfrage des untersuchenden Arztes.

Bei all diesen eher pessimistischen Aussagen gibt es aber auch gute Nachrichten: Bei etwa einem Drittel aller unklaren Todesfälle bei Säuglingen gibt es eine andere Erklärung. Und: In Deutschland betrifft das Phänomen nur etwa 130 Babys bei einem Jahrgang von 670.000 Babys. Die Quote liegt damit unter 0,2 Promille. Von der Aussage, dass der plötzliche Kindstod die häufigste Todesursache jenseits der Neugeborenenphase ist, sind wir also weit entfernt.

Wie können Sie dem plötzlichen Kindstod vorbeugen?

Ärzte weisen immer wieder darauf hin, dass der plötzliche Kindstod in der Tat gar nicht so plötzlich ist. In der Literatur gibt es fast keinen Fall, bei dem nicht eins der bekannten Phänomene und Risiken eine Rolle spielt. Man kann inzwischen sogar davon ausgehen, dass eine Summierung von mindestens drei Risikofaktoren eintreten muss, damit Ihr Baby wirklich in Gefahr ist. Das bedeutet nicht, dass man die Faktoren nicht ernst nehmen sollte.

So können Sie Ihr Baby beschützen

Sie als Eltern fühlen sich zurecht für Ihr Baby verantwortlich. Gerade beim Schlafen ist es auf Sie angewiesen. Mit diesen Maßnahmen gewinnen Sie an Sicherheit:

  • Schlafen in Rückenlage: Aktuell gilt die Rückenlage als sogenannte „sichere Schlafposition“. Aber was sollten Sie tun, wenn Ihr Baby nur in Bauchlage einschlafen kann? Dann sollten Sie es umdrehen, sobald es eingeschlafen ist. Sie sollten auch regelmäßig ausprobieren, ob Ihr Baby nicht inzwischen doch in Rückenlage einschlafen kann. Denn diese Dinge sind wie die meisten Entwicklungen Veränderungen unterworfen. Auch die Seitenlage ist zu vermeiden, da sich Ihr Baby nur allzu leicht auf den Bauch rollen könnte.
  • Schlafen im Schlafsack: Auch, wenn es zu unserem ästhetischen Empfinden gehört, ein Baby mit einer eigenen Decke zu wärmen, braucht Ihr Baby zum Schlafen keine Decke. Schließlich geht es lediglich um die richtige Körpertemperatur und die erreichen Sie auch hervorragend mit einem der Jahreszeit und der Körpertemperatur Ihres Babys entsprechenden Schlafsack. Achten Sie auf die richtige Größe für den Schlafsack – der Halsumfang sollte nicht größer als der Kopf Ihres Babys sein, damit es nicht hineinrutscht. Die richtige Länge sollte die Körpergröße Ihres Babys abzüglich Kopflänge plus 10 bis 15 Zentimeter zum Wachsen und Strampeln sein. Die Breite sollte so gewählt sein, dass Ihr Baby bequem darin liegen, sich aber während des Schlafens nicht darin verwickeln kann.
  • gut gebettet: Ihr Baby gehört zu Ihnen ins Schlafzimmer. Gerade stillende Mütter haben es am liebsten, wenn ihr Baby direkt bei ihnen schläft, weil das Stillen so noch einfacher gelingt. Solange Sie alle weiteren Risikofaktoren ausschließen, spricht auch gar nichts dagegen. Die Matratze sollte fest, aber natürlich bequem sein und luftdurchlässig, damit Ihr Baby nicht übermäßig schwitzt. Lagern Sie es ohne Kopfkissen, Fellunterlagen und direkte Umpolsterungen. Kuscheltiere, die die Atemwege verschließen könnten, brauchen einen Sicherheitsabstand.
  • die richtige Temperatur: Babys schlafen am besten eher kühl. Wärmflaschen und Heizdecken haben bei Babys im Bett also definitiv nichts zu suchen. Die früher so beliebten Felle im Babybett sorgen eher für eine Überhitzung Ihres Babys. Die ideale Raumtemperatur für Babys beträgt zwischen 16 und 18 Grad Celsius. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und legen Sie Ihr Baby nicht direkt vor eine Heizung. Zu Hause braucht Ihr Baby definitiv keine Mütze, denn es reguliert seine Temperatur über den Kopf. Als Bekleidung reichen eine Windel und ein Schlafanzug aus. Um die Temperatur zu überprüfen, sollten Sie Ihr Baby an Stirn und Nacken fassen und ihm gegebenenfalls etwas ausziehen, sobald es schwitzt.
  • rauchfrei: Dass Sie während der Schwangerschaft nicht rauchen sollten, leuchtet den meisten Menschen ein. Aber auch in der Gegenwart Ihres Babys sollten Sie nicht rauchen. Idealerweise wächst Ihr Baby möglichst ganz rauchfrei auf. Das gilt besonders für das gemeinsame Schlafen im Familienbett. Denn Raucher dünsten auch dann noch aus, wenn sie aktuell nicht rauchen und diese Stoffe können Ihrem Baby gefährlich werden.
  • lange und viel stillen: Untersuchungen konnten zeigen, dass Stillen für die kindliche Entwicklung das Beste ist, was Sie tun können. Ihr Baby erhält aus der Muttermilch immer wieder angepasste und wertvolle Abwehrstoffe. Die körperliche Nähe tut Ihrem Baby gut. Experten konnten darüber hinaus zeigen, dass gestillte Babys nachts einen anderen Schlafrhythmus haben als nicht gestillte Babys. Sie verfallen nicht in die gefährlichen Tiefschlafphasen und auch die Gefahr eines Atemstillstands sinkt.
  • aktuell beobachten: Die ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen sollten Sie auf jeden Fall einhalten. Diese sind auf die optimale Sicherheit Ihres Babys ausgelegt. Wann immer Sie zwischendurch etwas beobachten, was Ihnen ungewöhnlich vorkommt, sollten Sie zudem einen Arzt aufsuchen und zwar umgehend. Das gilt insbesondere dann, wenn Ihr Baby Atemaussetzer hat, wenn sich die Haut verfärbt, Ihr Baby schwer erweckbar ist und / oder Probleme beim Trinken hat. Auch unerklärliches Fieber und schrilles Schreien, bei dem Sie Ihr Baby nicht beruhigen können, gehören ärztlich untersucht.
  • gesundes Gewicht: Lassen Sie das Gewicht Ihres Kindes regelmäßig überwachen. Starkes Übergewicht und Untergewicht sind Risikofaktoren.

Panik ist nicht angesagt

Tatsache ist, dass Sie als Eltern viel für die Sicherheit Ihres Babys tun können. Von den diversen Warnsystemen wird aber inzwischen eher abgeraten. Denn Experten warnen inzwischen auch vor der Panikmache, die frischgebackene Eltern oft schon in der Schwangerschaft begleitet. Demnach müssen sie alles richtig machen, um das Leben ihres Nachwuchses optimal zu beeinflussen.

Sollten Sie als Eltern also alle paar Minuten quer durch die Wohnung laufen und alles stehen und liegen lassen, um den sicheren Schlaf Ihres Babys zu überwachen? Definitiv nicht. Sorgen Sie einmal für eine wirklich sichere Schlafumgebung und lassen Sie Ihr Baby dann in Ruhe regenerieren.

Das Familienbett als möglicher Sicherheitsfaktor

Untersuchungen konnten zeigen, dass Babys, die mit ihren Eltern im Familienbett schlafen, in der Regel sehr sicher schlafen. Grundvoraussetzung ist hier, dass Sie für einen passenden Rausfallschutz sorgen, den Sie bei unseren Betten optional an einer oder beiden Seiten anbringen können und der dafür sorgt, dass Ihr Baby im Schlaf nicht aus dem Bett fallen kann.

Lassen Sie Ihr Baby immer an einer Seite schlafen und legen Sie es nicht zwischen sich. Das gilt natürlich besonders für die Nacht. Wenn Sie tagsüber für eine begrenzte Zeit einmal so liegen möchten, spricht nichts dagegen. Lassen Sie in diesem Fall einfach Vorsicht walten.

Vermeiden Sie Medikamente und andere Einflüsse, die Ihre Reaktionsfähigkeit herabsetzen. Sollten Sie einmal auf solche Stoffe angewiesen sein, lassen Sie Ihr Baby nicht neben sich schlafen.

Sorgen Sie auch für die oben bereits angesprochenen Faktoren, die für eine gesteigerte Sicherheit Ihres Babys sorgen.

Achten Sie darauf, dass Ihr Baby nicht unter Ihre eigene Decke rutschen kann. Gegebenenfalls klemmen Sie Ihre Decke zwischen Ihre Knie oder stopfen Sie sie unter Ihre Hüfte.

Eine gute Breite des Familienbetts kann einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor bieten, denn dann können Sie nicht irgendwann aus Platzmangel versehentlich auf Ihr Kind rollen. Darüber hinaus sorgt ein angenehm breites Bett auch für einen bequemen und erholsamen Schlaf für alle.

Erholsamer Schlaf – ausgewogene Familie

Viele Familien fühlen sich schon kurze Zeit nach der Ankunft des neuen Familienmitglieds an der Grenze der eigenen Belastbarkeit. Das liegt vielfach an Schlafmangel und ständigen Sorgen um den Nachwuchs.

Das muss aber nicht sein. Investieren Sie einmal eine gewisse Zeit und einen gewissen Aufwand in eine gute Situation und leben Sie dann ein entspanntes Familienleben:

Wenn Sie für einen sicheren Schlafplatz für Ihr Baby gesorgt haben und es jeweils aktuell im Blick behalten, schweben Sie nicht in permanenter Gefahr. Vielmehr ist eine gesunde Entwicklung Ihres Babys der Regelfall und Sie sollten diese Phase der Familienfindung genießen. Die Kuschelzeiten und die Stillzeit sind Entwicklungen, die jedes Kind nur einmal im Leben erlebt und das sollten Sie bewusst begleiten.

Wenn Sie Fragen zu unseren in der Manufaktur hergestellten Familienbetten mit über 20 Jahren Erfahrung im Möbelbau haben, zögern Sie bitte nicht, Kontakt (verlinken) aufzunehmen. Gerne beraten wir Sie zu den idealen Maßen und der perfekten Ausstattung, so dass Sie alle bequem und sicher schlafen können.

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