Schlafen im Familienbett: Gesund und sicher?

Dieser Titel beleuchtet zwei grundsätzliche Aspekte des Familienbetts: die Gesundheit und die Sicherheit. Beide Themen lassen sich noch in verschiedene Teilaspekte aufteilen. Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen aus unserer über 20 Jahre langen Erfahrung im Bereich Familienbetten in Massivbauweise und unserer eigenen Überzeugung, was dieses Thema angeht, einen Überblick bieten.

  • Gesundheit im Familienbett

Der Bereich Gesundheit im Familienbett beleuchtet gleich mehrere Dinge. Denn neben vielen sehr förderlichen Aspekten gibt es auch Bereiche, die Sie zumindest lösen müssen. Neben rein psychischen und entwicklungstheoretischen Ansätzen gibt es nämlich auch körperliche Gesichtspunkte, die im Familienbett zu klären sind.

  • die Bindung: Unter der etwas reißerischen Überschrift „Das macht Liebe mit den Gehirnen unserer Kinder“ gab es vor etlichen Jahren einen Artikel, in dem eine Entwicklungsforscherin über Kinder aussagte, dass sich die Gehirne von Kindern, die in ihrem Leben Liebe als regelmäßige Komponente erleben, anders entwickeln als die von solchen, die das eben nicht so erlebten. Als Liebe definierte diese Forscherin nicht, dass dem Kind hin und wieder mal der Kopf getätschelt wird, sondern dass es unter dem Aspekt der Bindung heranwächst. Bindung entsteht, wenn Sie Ihrem Kind Nähe geben und wenn Sie seine Bedürfnisse nicht nur kennen und respektieren, sondern bestenfalls auch erfüllen. Dabei ist es völlig logisch, dass Sie nicht bis zur Selbstaufgabe in Bedürfniserfüllung existieren müssen. Bei der Bindungsorientierung geht es darum, dass Sie Ihrem Kind grundsätzlich eine Bindung zu sich als seiner Bezugsperson vermitteln. Das geschieht, indem Ihr Kind weiß, dass es mit all seinen Anliegen zu Ihnen kommen darf und dass es keine Bereiche ausklammern muss. Zu diesem Bereich gehört auch das Bedürfnis nach Nähe, wie es besonders nachts auftritt. Denn rein evolutionsbedingt besteht in Kindern gerade nachts ein vermehrtes Bedürfnis nach Nähe zu seinen Bezugspersonen. Es soll loslassen, sich entspannen und in der Folge schlafen. Erwacht das Kind in der Nacht – was naturgegeben mehrmals jede Nacht vorkommt – möchte es sich kurz vergewissern, dass alles in Ordnung und es selbst in Sicherheit ist. Dieses Gefühl stellt sich, so fanden Schlafforscher heraus, besonders dann ein, wenn die engsten Bezugspersonen in der Nähe sind. Wenn Sie also das Familienbett leben und Ihr Kind direkt bei Ihnen schlafen darf, fühlt es sich sicher und geliebt. Es baut durch diese Nähe Bindung zu Ihnen auf und das Gehirn Ihres Kindes kann sich positiv entwickeln. Oft zeigt sich das im späteren Leben dadurch, dass Ihr Kind selbstbewusster an Herausforderungen herangeht und diese folglich sogar leichter bewältigen kann.
  • die Nähe: Kinder haben ein höheres Nähebedürfnis als Erwachsene, das ist der Lauf der Dinge. Als Baby können Sie diese Nähe oft durch Tragen im Tragetuch oder in einer Tragevorrichtung herstellen. Die zusätzliche Nähe in der Nacht unterstützt diesen Effekt. Wenn Kinder aber älter werden und eben nicht mehr getragen werden (müssen), weil sie selbst laufen können und wollen, fehlen diese Nähemomente. Hinzu kommt, dass Ihr Kind im Kindergarten oder einer anderen Betreuungsform untergebracht ist, während Sie arbeiten. Und obwohl Ihr Kind vielleicht tagsüber schon sehr schlau daherredet – machen Sie sich immer wieder bewusst, wie klein es tatsächlich noch ist. Dementsprechend ist zumindest unterbewusst das Nähebedürfnis noch absolut vorhanden. Beobachten Sie Ihr Kind einmal – verhält es sich oft trotzig und fast schon auffällig? Wie verhalten Sie als Eltern sich dann? Wenden Sie sich ihm zu? Dann holt es sich über diese Momente seine „Nähe“. Geben Sie Ihrem Kind nachts wieder die Kuscheleinheiten, kann sich ein solches Verhalten von alleine wieder auflösen. Denn Ihr Kind bekommt sein Nähebedürfnis erfüllt und muss nicht durch unbewusste, aber durchaus psychologische Manöver probieren, Ihre Nähe und Zuwendung zu bekommen.
  • die Entwicklungsphasen: Je jünger Ihr Kind ist, desto mehr braucht es Sie. Je älter es wird, desto mehr wird es sich von alleine von Ihnen lösen wollen. Wenn es also zu Anfang mehr bei Ihnen schlafen möchte, wird irgendwann die Sogwirkung des eigenen Reichs einsetzen und es wird von alleine nicht mehr bei Ihnen schlafen wollen. Das geschieht beim einen Kind früher und beim anderen Kind später und oft hat auch die Nähe tagsüber – siehe voriger Aspekt – einen Einfluss auf dieses Bedürfnis nach Freiheit. Denn wer tagsüber seine Nähe hatte, möchte nachts seine Freiheit im eigenen Bettchen genießen.
  • das Stillen: Ernährungsforscher wissen, dass Stillen für Babys die beste Ernährung ist. Forscher konnten herausfinden, dass Mütter im Familienbett häufiger und oft sogar länger stillen. Das ist auch kaum verwunderlich, denn die Hürde, nachts zu stillen, ist deutlich höher, wenn Sie nachts quer durch die Wohnung oder das Haus wandern müssen, um Ihr Kind zu stillen. Liegt es hingegen direkt bei Ihnen, gibt es diese Hürde nicht und Sie müssen oft nicht einmal die ganze Zeit wach sein, um Ihr Kind zu stillen.
  • Sicherheit im Familienbett

Die schlimmsten Horrorgeschichten sind die, in denen sich nachts, ohne das zu wollen, ein Elternteil auf das Kind gerollt hat, das dadurch zu Schaden gekommen ist. Immer wieder ist dann auch vom gefürchteten plötzlichen Kindstod die Rede und dass das Familienbett geradezu einer der förderlichsten Faktoren für den Tod des geliebten Babys sei. Dabei gibt es einige klare Sicherheitsregeln, die Sie einhalten sollten, so dass die Sicherheit im Familienbett für alle – inklusive Ihrem Kind – absolut hergestellt ist:

  • nur Nichtraucher: Vielleicht denken Sie sich beim Lesen dieses Punktes „Aber ich würde natürlich nie im Bett neben meinem Baby / Kind rauchen.“ Das müssen Sie auch gar nicht. Haben Sie mal neben einem starken Raucher gestanden und den kalten Rauch schon durch die Kleidung gerochen? Genau das passiert auch Ihrem Baby, wenn es neben einem starken Raucher liegt. Über Nacht schwitzen Sie und dünsten somit noch mehr kalten Rauch aus. Ihr Baby, das neben Ihnen liegt, atmet diese schädliche Luft die ganze Zeit ein. Schon ist es nicht mehr sicher. Im Familienbett sollten also keine Raucher liegen.
  • keine Medikamente: Das gilt nicht für ein leichtes Kopfschmerzmittel. Aber Menschen, die regelmäßig teils sogar starke Medikamente einnehmen, haben im Familienbett nichts zu suchen. Zu stark wird die Aufmerksamkeit herabgesetzt und Ihr Baby kommt in ernsthafte Gefahr.
  • kein Alkohol: Jeder, der einmal stark alkoholisiert ins Bett gegangen ist, kennt das Phänomen, dass er in irgendeiner Position aufgewacht ist und sich nicht erinnern konnte, wie er da hingekommen ist. Was das für ein Baby, das sich mit im Bett befindet, bedeutet, können Sie sich leicht vorstellen. Alkoholisierte Personen haben also auch nichts im Familienbett zu suchen. Dass das auch für den Konsum von anderen Betäubungsmitteln gilt, dürfte klar sein.
  • die Schlafposition: Ihr Baby gehört neben einen Elternteil und nicht zwischen die Eltern. Denn dadurch ist die Zuständigkeit dieses Elternteils logisch und niemand denkt sich „Ach, ich dachte, du kümmerst dich.“ Wenn Sie als Eltern nachts zusammenstoßen, passiert Ihnen nichts. Passiert das mit einem Baby oder einem kleinen Kind, kann das schon anders aussehen.
  • der Rausfallschutz: Bei all unseren Familienbetten, die wir in Handarbeit in unserer Manufaktur am Bodensee herstellen, haben Sie die Option, einen Rausfallschutz an einer oder beiden Seiten zu montieren. Dadurch können Sie die volle Breite des bis zu 360 Zentimeter breiten Familienbetts ausspielen, ohne Sorge haben zu müssen, dass Ihr Nachwuchs versehentlich aus dem Bett fällt.
  • plötzlicher Kindstod: Dieser vielfach gefürchtete Risikopunkt im Familienbett wurde von Forschern mittlerweile sogar ganz klar widerlegt. Der Bewegungs- und Atmungsrhythmus von meist Mutter und Kind gleicht sich in der Nacht an. Das Baby kommt gar nicht erst in die gefährliche Phase, in der die Atmung gänzlich aussetzt und es zum plötzlichen Kindstod kommt. Außerdem bemerken Sie als Mutter instinktiv jede noch so kleine Veränderung bei Ihrem Baby. Sollte sich die Atmung also verlangsamen, greifen Sie von ganz alleine kurz rüber und die Atmung normalisiert sich. Und selbst, wenn sie das nicht tut, sind Sie schlagartig wach und können eingreifen.
  • Decken, Kissen und Co.: Neben dem Rausfallen und Ihnen selbst, die sich über das Kind rollen könnten, gibt es auch noch den Faktor der Decken, Kissen und weiterem Material. Natürlich müssen Sie nicht auf Ihr Kissen verzichten, sobald Sie das Familienbett leben. Aber dekorative Kissen oder reines Füllmaterial haben dort nichts zu suchen. Zu groß ist die Gefahr, dass ein Kissen auf dem Gesicht Ihres Babys landet und ihm die Luft zum Atmen nimmt. Das gilt übrigens auch für große Kuscheltiere. Gegen ein kleines Schmusetierchen für Ihr Baby spricht nichts, solange dieses nicht auf dem Gesicht Ihres Babys landen könnte. Achten Sie darüber hinaus darauf, dass Ihr Baby nicht versehentlich unter Ihre eigene Decke rutschen könnte. Das gelingt am besten, wenn Ihr Baby in seinem eigenen Schlafsack schläft und Sie Ihre Decke unter Ihrem Rücken oder zwischen den Knien einklemmen.
  • das Platzangebot: Viele Eltern fürchten, dass sie die Kindheit ihres Nachwuchses mit chronischen Rückenschmerzen erleben und verlassen werden. Das ist in der Tat ein Risiko und gilt besonders dann, wenn Sie als Erwachsener zu wenig Platz im Familienbett haben. Wenn Sie das Familienbett über Jahre hinweg in einem Bett mit einer Breite von 140 Zentimetern leben möchten, kann es auf Dauer unbequem werden. Je größer die Kinder werden, desto mehr Platz brauchen sie. Rechnen Sie pro Person im Familienbett ab 70 Zentimeter ein und planen Sie hier ruhig etwas in die Zukunft. Dadurch sind Sie auf der sicheren Seite und müssen nicht „Wegen Überfüllung geschlossen“ sagen.

Sie sehen – das Familienbett hat viele Vorteile zu bieten und kann einiges für Ihr Kind bringen. Wenn Sie die oben genannten Aspekte berücksichtigen, ist es nicht nur förderlich, sondern für alle sicher und gesund, das Familienbett zu leben. Natürlich ist und bleibt all das eine Entscheidung, die Sie als Eltern und Familie fällen müssen.

Wenn Sie Fragen zu unserem umfangreichen Angebot haben, zögern Sie bitte nicht, Kontakt (verlinken) zu uns aufzunehmen. Wir freuen uns auf Sie.

mehr
lesenswertes