Wenn ein Baby unterwegs ist, stellt man sich als Eltern schnell die Frage: „Welche Art von Eltern wollen wir eigentlich sein?“ Dabei spielen verschiedene Aspekte eine tragende Rolle:
- eigene Herkunft: Wo kommen wir her? Wie verlief unsere Erziehung? Welches Verhältnis hatten wir als Kind zu unseren Eltern?
- heutiger Status: Wie ist heutzutage das Verhältnis von Kind zu Eltern? Was hat unsere eigene Erziehung mit uns gemacht? Dabei geht es keineswegs um Schuldzuweisungen. Dass Kindererziehung sich im Lauf der Jahre und sogar Jahrzehnte verändert, ist vollkommen logisch. Wie sonst wäre es zu erklären, dass unsere Großeltern uns permanent predigen „Früher hätte es sowas nicht gegeben.“?
- die Zukunft: Welche Rückschlüsse ziehen wir als zukünftige Eltern aus dem, wie es uns ergangen ist und heute ergeht? Was möchten wir als Eltern anders machen und was erhoffen wir uns daraus?
Was heißt nun bedürfnisorientierte Erziehung?
Bedürfnisorientierte Erziehung nennt man auch Attachment Parenting. Sie basiert auf den Ansätzen von Martha Sears und dem Kinderarzt William Sears. Dieser Kinderarzt und seine Frau hatten acht Kinder, die sie bindungsorientiert, also mit Attachment Parenting erzogen haben. Attachment Parenting, bedürfnisorientierte Erziehung heißt, dass Sie als Eltern großen Wert auf die Nähe zu Ihrem Kind legen. Der Begriff weckt gerade bei Kritikern schnell den Eindruck, man würde verwöhnte Tyrannen großziehen, die ihre Eltern dauerhaft herumkommandieren würden. Das Wort Bedürfnisorientierung legt aber nicht zwangsläufig nahe, dass ausschließlich die Bedürfnisse des Kindes gehört und selbstverständlich auch befolgt werden. Es geht darum, dass alle Bedürfnisse, also die von Kind und Eltern gesehen und gehört werden. Dann soll eine Lösung „erarbeitet“ werden, mit der sich alle wohlfühlen können.
Wann sollten Sie mit bedürfnisorientierter Erziehung starten?
Streng genommen beginnt Attachment Parenting bereits in der Schwangerschaft. Denn jetzt leben Sie als Mutter nicht mehr nur für sich, sondern Sie hören auch auf die Bedürfnisse Ihres heranwachsenden Kindes. Und tatsächlich kann es schon hier passieren, dass Sie als Mutter sich und Ihre eigenen Bedürfnisse vergessen. Eventuell reagieren Sie auf jedes Treten, indem Sie springen und etwas an Ihrem Verhalten verändern. Vielleicht macht Ihr Baby aber auch einfach einen Purzelbaum und erwartet gar keine Reaktion von Ihnen.
Wenn Ihr Baby dann auf der Welt ist, wird es seine Bedürfnisse durch Schreien äußern. Auch jetzt interpretieren manche Eltern dieses Schreien als Unzufriedenheit. Das mag auch sein, aber es bedeutet nicht, dass Sie etwas verändern müssen oder – noch schlimmer – dass Sie als Eltern dafür sorgen müssen, dass das Schreien nicht auftritt. Kinder müssen manchmal schreien. Wichtig ist, dass Ihr Kind weiß, dass Sie es gesehen haben, dass Sie auch seine Unzufriedenheit wahrgenommen haben. Man spricht beim Attachment Parenting davon, dass man seinen Kindern beisteht, dass man die Kinder durch solche Phasen begleitet. Hat also Ihr Kind keine Worte, könnten Sie sie ihm geben. Denn als Erwachsener können Sie das benennen, was den Kindern an Worten fehlt. Oft hilft dieser Ansatz Ihrem Kind schon. Denn was einen Namen hat, ist längst nicht mehr so bedrohlich.
Wie reagieren Sie auf Bedürfnisse?
Babys haben in der Tat noch nicht sonderlich viele Bedürfnisse – es geht vor allen Dingen um Nähe und Sicherheit. Darüber hinaus geht es auch noch um Schlaf und um Hunger beziehungsweise Durst. Gerade das Bedürfnis nach Nähe stellt Eltern beim Attachment Parenting vor eine echte Herausforderung. Denn was tun Sie, wenn Ihr Baby ständig getragen werden will? Martha Sears und William Sears mit ihren acht Kindern hätten ein Lied davon singen können, dass sie auch selbst Bedürfnisse haben und wenn sie ständig hätten alle Bedürfnisse eines jeden einzelnen Kindes erfüllen wollen, wären sie buchstäblich auf dem Zahnfleisch gegangen.
Tipps der Art „Deine eigenen Dinge kannst du tun, wenn dein Kind schläft“ sind ebenso wenig hilfreich für eine bedürfnisorientierte Erziehung wie „Schlaf doch, wenn dein Baby schläft.“ Vielmehr geht es darum, dass Sie als Eltern sich überlegen sollten, wie Sie gute Kompromisse finden. Könnte Ihr Baby sprechen, würde es sicher nicht auf den Arm bestehen. Das Tragetuch ist genauso okay.
Der Kinderarzt William Sears hat zu diesem Thema schon in den Achtziger Jahren ein Buch herausgebracht. Er stellte darin die bindungs-orientierte Erziehung der Kinder in den Vordergrund. Viel stillen, viel tragen und immer sofort auf das Baby reagieren.
Also ist Attachment Parenting doch ein Synonym für „Du kannst wieder leben, wenn deine Kinder nicht mehr zu Hause wohnen“? Definitiv nicht. In der Praxis werden Sie auf Ihr Neugeborenes, das eben noch nicht sehr diskussionsfähig ist, immer sofort reagieren. Für ein halbes Jahr werden Sie weniger schlafen und sich selbst deutlich hintenan stellen. Aber mit der Zeit gewinnen im Rahmen der Erziehung auch Ihre eigenen Bedürfnisse wieder einen Stellenwert. Ihr Kind kann lernen, dass Sie jetzt eben auf WC gegangen sind und nicht sofort laufen können. Wenn Sie Kindern solche Dinge erklären, werden sie auch gut darauf reagieren.
Genau das ist der Punkt, an dem die Frustrationstoleranz einsetzt. Kinder müssen irgendwann lernen, dass ihre Grenzen da sind, wo die der anderen anfangen. Das bedeutet nicht, dass Sie in der Erziehung dafür sorgen sollten, dass Ihre Kinder möglichst viel Frustration aushalten müssen. Aber Sie sollten jeweils abwägen, welches Bedürfnis jetzt gerade befriedigt werden muss. Das können dann eben auch einmal Ihre eigenen sein. Es geht beim Attachment Parenting nicht etwa darum, einen Mutter Burnout zu erzeugen. Es geht darum, dass Sie als Familie eine Lösung finden, die für alle funktioniert.
Attachment Parenting – es gibt kein Richtig oder Falsch
Leider liest man immer wieder Blogs und Beiträge, in denen sehr starr vorgegeben wird, wie viele Jahre Kinder zu stillen sind, wie viele Menschen in ein Bett gehören und dass durchaus auch ein Schulanfänger noch ins Tragetuch gehört – übertrieben gesagt. Das stimmt nicht. Attachment Parenting ist ein Weg, eine Reise. Und so, wie die eine Familie begeisterte Automobilfans sind, während eine andere passioniert mit dem Zug oder dem Fahrrad fährt, so gibt es eben auch bei den Bedürfnissen und dem Attachment Parenting keinen gleichen Weg für alle.
Attachment Parenting und das Familienbett
Nun sollte es in diesem Beitrag auch um das Thema Familienbett gehen. Dieser Ansatz wird im Attachment Parenting immer wieder aufgebracht. Tatsache ist: Viele Kinder möchten gerne bei ihren Eltern schlafen und das auch eine ganze Zeit. Attachment Parenting bedeutet nun aber nicht, wie einige Kritiker aufbringen, dass Sie durch Ihre Elternschaft kein Recht mehr auf Nachtruhe haben. Es bedeutet lediglich, dass Sie, wenn Sie die Idee des Attachment Parenting verfolgen möchten, in Betracht ziehen sollten, welche Lösungsansätze Sie hier wählen können.
Was bedeutet diese Art der Erziehung in der Praxis?
Der Fokus in der bedürfnisorientierten Erziehung liegt im „Sehen“ und „Wahrnehmen“ von Bedürfnissen. Solange Kinder noch Säuglinge sind, müssen diese von Müttern und Vätern unmittelbar erfüllt werden. Hier geht es um den Aufbau eines Urvertrauens. Denn wenn Säuglinge erst einmal gelernt haben „Mama und Papa werden auf meine Bedürfnisse achten“, dann bauen sie eine unmittelbare Bindung auf. Für das Konzept der bedürfnisorientierten Erziehung heißt das, dass durch diese Bindung und das aufgebaute Urvertrauen das Kind weiß, dass seine Bedürfnisse auch später gehört und gesehen werden. Es wird später aber auch wissen, dass nicht zwangsläufig seine eigenen Bedürfnisse unbedingt umgesetzt werden müssen. Je älter es wird, desto stärker wird seine Frustrationstoleranz zunehmen müssen – eine Fähigkeit, die dem Kind immer helfen wird.
Das Familienbett
Vieles spricht in der bedürfnisorientierten Erziehung oder auch dem Attachment Parenting für die Nutzung des Familienbetts. Wichtig ist natürlich, dass Sie selbst gut schlafen können und dass für die Sicherheit aller gesorgt ist. Wir beschäftigen uns seit über 20 Jahren mit dem Thema Möbelbau und insbesondere mit den Familienbetten. Sie bekommen bei uns echte Qualität Made in Germany, hochwertige Betten aus Vollholz in den unterschiedlichsten Größen und sogar Höhen. Neben den verschiedenen Designs haben Sie zahlreiche Ausstattungsmöglichkeiten zur Auswahl. Sie können beispielsweise, um für eine besondere Sicherung Ihres Kindes oder Ihrer Kinder zu sorgen, an einer Seite oder auch an beiden einen Rausfallschutz montieren, den Sie, wenn Sie ihn nicht mehr benötigen, auch ganz einfach wieder abmontieren können.
Dabei achten wir nicht nur auf eine hohe Qualität, sondern tatsächlich auch auf das Design Ihres Familienbetts. Wenn Sie also ein großes Bett suchen, das sich nahtlos in Ihre Einrichtung einpasst, dann haben wir eine gute Nachricht für Sie: Sie haben Ihre Lösung gefunden. Mit wirklich großen Breiten können Sie das Konzept des Familienbetts auch mit mehreren Kindern leben, dadurch eine starke Bindung aufbauen und dennoch alle miteinander hervorragend schlafen.
Sie haben Fragen?
Ein Familienbett ist eine Entscheidung, die letzten Endes Sie als Familie treffen müssen. Gerade ältere Kinder haben hier in der Regel schon sehr genaue Vorstellungen. Hinzu kommen verschiedenste Schlafbedürfnisse. Wenn Sie Fragen zu unseren Familienbetten und Ihren Möglichkeiten haben, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren (verlinken). Gerne beraten wir Sie, damit Sie am Ende auch wirklich genau das Bett aus unserer Manufaktur bekommen, das Sie sich wünschen. Wir freuen uns, wenn wir Ihnen genau das Bett bauen können, das Sie benötigen.